Unsere Erfahrungen mit dem Emmaljunga Kinderwagen
Wie sich der Eindruck nach kurzer Zeit verändert hat.
Viele Hebammen empfehlen die Marke Emmaljunga, denn die Kinderwagen seien sehr sicher, robust, hochwertig verarbeitet und der eher hohe Preis wäre somit absolut gerechtfertigt.
Ich kann das leider nicht unterschreiben. Seit über einem Jahr begleitet uns das Modell NXT90 F nun schon und unsere anfängliche Euphorie ist mittlerweile verflogen.
Das Design ist zwar weiterhin überzeugend, diverse andere Punkte aber stark verbesserungswürdig. Ähnlich wie bei dem Dyson Sauger, muss ich viel Geld auf den Tisch legen, zahle offensichtlich aber für den Namen und nicht für eine langanhaltende Qualität. Nach nicht mal acht Monaten ist bereits ein entscheidendes Teil kaputt gegangen, dazu im Fazit mehr.
Die Babyschale:
Wie bei vielen anderen Modellen ist auch die Babyschale von Emmaljunga eher für sehr kleine Säuglinge konzipiert. Mein Sohn konnte zwar recht früh alleine sitzen, war aber bereits vorher zu groß für die Schale. Qualitativ hochwertig ist der Aufsatz für die Babys auch nicht, der Stoff ist nur angetackert und leider recht empfindlich. Kleinste Flecken sind direkt sichtbar und lassen sich kaum entfernen.
Extras? Fehlanzeige! Es gibt kein Sichtfenster, kein integriertes Insektennetz oder sonstiges Zubehör.
Hauptkritikpunkt ist aber, dass die Babyschale nach vier Monaten nicht mehr nutzbar war und wir den Sportsitz nehmen mussten. Vorteil des NXT90 F ist allerdings die gerade einstellbare Liegefläche des sportlichen Aufsatzes, trotzdem wären einige Zentimeter mehr wünschenswert, denn vor dem zu frühen Wechsel wird ausdrücklich gewarnt:
Auf keinen Fall die Kinder im Sportsitz transportieren, solange sie nicht eigenständig sitzen können, sonst bekommt der Rücken und die Wirbelsäule anhaltende Schäden.
Achtet bei der Wahl eures Kinderwagens also unbedingt auf eine flach einstellbare Liegefläche!
Der Sportsitz:
Etwas mehr Komfort gibt es hier, allerdings auch nur die Basics. Die Firma ist aber nicht doof, so könnte ich unendlich viel Geld für Zubehör ausgeben, ein Cupholder kostet zum Beispiel schlappe 49 Euro.
Generell erfüllt der Aufsatz – der ja einige Jahre halten soll – seinen Zweck. Es gibt auch integriertes Zubehör, wie ein Mückennetz oder einen weit ausklappbaren Sonnenschutz.
Das Einsetzen aller Aufsätze ist aber etwas fummelig, ihr müsst genau drauf achten, dass die drei Nasen auf jeder Seite genau in die Aufnahme kommen. Mit Übung geht das irgendwann ganz gut, das haben andere Hersteller aber deutlich besser gelöst.
Wir haben nach unserem letzten Beitrag und auf unser Video einiges Feedback bekommen und möchten das gerne mit euch teilen:
Fazit Emmaljunga NXT F:
Das schicke, schlichte Design rechtfertigt in unseren Augen leider nicht den recht hohen Preis von fast 1000 Euro. Die Babyschale war schon weit vor dem sechsten Monat zu kurz und musste gegen den Sportsitz getauscht werden. Der kann aber ganz flach eingestellt werden, somit wenigstens ein Pluspunkt. Die Reifen müssen spätestens alle drei Monate geölt werden, sonst bekommt der Wagen einen Drall und lässt sich nur mit Mühe schieben. Die Bremse lässt sich sehr schwer lösen – ein hoher Sicherheitsfaktor, mit offenen Schuhen aber echt schmerzhaft.
Um das Gestell in die kleinste Form zu bringen oder den Griff anzupassen, müsst ihr die seitlichen Drückknöpfe reindrücken, diese fallen aber ab und zu raus, also Vorsicht! Ist eine Kappe mal weg, sind Ersatzteile nur schwer zu beschaffen und zudem preisintensiv. Sowas sollte in meinen Augen nicht bei einem teuren Markenprodukt passieren.
Der Sonnenschutz ist ok, aber den Sitz können wir nur in zwei Stufen verstellen – liegend oder sitzend. Der Punkt stört mich am allermeisten, manchmal wäre eine halbliegende Position toll. Wir haben wohl auch kein Montagsmodell bekommen, denn andere Eltern haben ja auch diese Probleme und sogar noch schlimmere.
Wir haben uns mittlerweile einen Buggy gekauft, ein sehr preiswertes Modell von Hauck und dieser ist jeden Tag mehrfach im Einsatz. Er ist viel leichter, kostete fast nur ein Zehntel, kann sekundenschnell zusammengeklappt werden und das Zubehör ist auch normalpreisig. Auch wenn der Emmaljunga sehr hübsch ist und die Sicherheitsfeatures hoch, wir würden ihn nicht mehr empfehlen.
Was habt ihr für Erfahrungen mit eurem Kinderwagen gemacht?
Der Beitrag ist als Anzeige gekennzeichnet, da uns das Modell zur Verfügung gestellt wurde.
3 Kommentare
Shadownlight
12. Februar 2021 at 17:40Der sieht auch optisch sehr stylisch aus!
Liebe Grüße!
Kristin
20. Januar 2022 at 22:38Wir hatten den Duo Edge. 4 Grösse Räder, Liegefläche weitaus länger. Mein Sohn hätte mit 1 1/2 noch rein gepasst. Sichtfenster, Insektennetz, alles da. Schade, dass die so nachgelassen haben. Wir werden ihn bei unserem Nachzügler weiter nutzen, auch wenn mich dieses Design angelächelt hätte. Aber warum habe gerade alle Kinderwagen Schwenkräder? Geht keiner mehr raus in die Natur? Wir hatten zuerst einen mit Schwenkgädern. Selbst bei wenig Schnee war fahren unmöglich, trotz feststellen!
Sylvia
24. Januar 2022 at 12:39Hallo Kristin,
danke für deinen Erfahrungsbericht, dein Modell klingt dann deutlich praktischer als unseres. Also vielleicht nicht gleich die ganze Marke verteufeln!? 😉
Ich glaube mittlerweile werden fast alle Wagen nur noch für die Stadt gebaut, daher auch eine häufige Kritik von uns an das Fahrverhalten.
Dann mal ganz viel Spaß mit dem Nachzügler und den Trips im Grünen 🙂
Liebe Grüße
Sylvia